Projekt: Familienbetreuung

Die Familie Dona Bebora
Von Anfang an hat eine Familie die größte Aufmerksamkeit erhalten: Debora, 30 Jahre alt, 7 Kinder, der älteste ist Ismael, 15 Jahre, dann folgt Enoc, 12. Beide sind von einem 'ersten' Vater, der sich nicht um sie kümmert. Sie leiden beider an der Bluterkrankheit. Wie sich das vor allem bei Enoc auswirkt, lässt sich auf dem Foto erkennen. Danach folgen 5 Kinder von einem 'zweiten Vater', der seit vielen Jahren im Gefängnis ist: Moises 10, Damaris 9, Kerry 7, die kleine Debora 4 und die jüngste Maria Ester, die gerade zu laufen beginnt. Und die Mutter ist alleine auf sich gestellt mit den 7 Kindern, von denen die beiden großen eine ständige, monatliche Behandlung in Lima (7 Bus-Stunden von Chimbote entfernt) benötigen. Enoc muss dringend am Knie operiert werden, weil sich Blut angesammelt hat, das sich nicht mehr auf natürlichem Wege entfernen lässt. Da werde ich wohl 'Beziehungen spielen lassen müssen' wie man auf deutsch glaube ich so schön sagt, um den beiden Kindern zu ihrem Recht auf Behandlung zu verhelfen.
Nachdem Doña Debora jahrelang mit den Kindern auf der Straße Süßigkeiten verkauft hat, erhielt sie vor einem Jahr von der Stadtverwaltung die Arbeit in der Straßenreinigung, 150Eur monatlich. Vor Weihnachten wurden alle entlassen. Anfang März hat sie wieder den Job bekommen, allerdings Nachtschicht von 8 Uhr abends bis 4.30 morgens! Mittlerweile hat sie von der Stadtverwaltung ein Grundstückchen in Besitzrecht erhalten (später wird das hoffentlich zum Eigentum verwandelt; das weiß man bei uns allerdings nie so genau, ob das auch so Wirklichkeit wird?). Dieses Grundstück, besser gesagt, dieses Stück Wüstensand (6 auf 20 Meter) liegt am anderen Ende der Stadt (Chimbote hat immerhin ca. 400.000 Einwohner), ca. eine Busstunde von ihrer Arbeitsstelle und von uns entfernt.
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Die Auflage war, dass die Familien innerhalb von 1 Woche ihre Strohhütte errichten. Das hat sie mit unserer Hilfe auch getan. Etwas später haben wir das ganze eingegrenzt, mit Strohmatten. Eine Woche später dank Spendenreserven für unsere Lentch-gruppe haben wir auf 51 Quadratmetern mit Eternitplatten und Dach ebenfalls aus Eternit ein relativ schmuckes Häuschen errichtet, in dem sie wind- und sandgeschützt leben kann. Heute haben unsere Arbeiter eine provisorische Toilette errichtet und morgen werden die Innen'wände' aus Stroh etwas fachmännischer errichtet als auf den Fotos zu sehen ist, denn das hat sie selbst mit den Kindern gemacht. Sie versucht sich zu helfen wie es nur eben geht. Jedenfalls hat sie jetzt das beste Häuschen im ganzen Viertel - auch wenn es noch nichts Besonderes ist, dient das eine zeitlang. Und das Ganze hat auch ca. 1.000Eur gekostet. Der Fußboden ist der Wüstensand; einen Herd zum Kochen haben wir gekauft; Möbel fehlen gänzlich. Bleibt noch nachzutragen, dass sie ihren Arbeitsplatz mittlerweile verloren hat, denn sie konnte die Kinder nachts nicht alleine lassen.
Seit einem halben Jahr erhält sie von einer Spenderfamilie eine monatliche Unterstützung von 60Eur. Damit kaufen wir ihr das Nötigste an Lebensmittel. Gerade jetzt in der Umzugsphase, obwohl sie ja nicht gerade viel hat - sie haben mit 8 Personen zeitweilig in 2 Betten geschlafen - hat diese Unterstützung nicht ausgereicht; wir mussten vieles dazu steuern. Dank unserer LENTCH-Aktion 'Eigenes Bett' haben sie vor Weihnachten ein Stockbett bekommen; in der letzten Wochen habe ich noch eines mitgebracht. Jetzt fehlen noch 4 Matratzen, die eine Familie aus Chimbote versprochen hat. Ich muss immer auch mit großer Sorgfalt vorgehen, damit nicht zu viel Aufsehen erregt wird: 'ausländischer Priester hilft einer Familie in diesem Viertel' - und den anderen nicht. Die Nachbarn haben schon gefragt, wann ich ihnen helfe? aber es wurde ihnen dann doch klar, dass diese Unterstützung über die Straßenkindergruppe kommt und dass die Kinder von Debora eine besondere Zuwendung bedürfen. Wir wollen ihr ein kleines Startkapital geben, damit sie vor ihrem Haus Grundnahrungsmittel verkaufen kann, einen kleinen 'Tante Emma Laden' also, die bei uns häufig sind.

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Es wird wohl noch gemeinsam ein langer Weg zu gehen sein, bis Debora und ihre Kinder 'auf eigenen Füßen' stehen können. Dank der Spender von LENTCH (Licht und Hoffnung für die arbeitenden Strassenkinder von Chimbote) können wir ihr tatkräftig zur Seite stehen.

Das Häuschen ist nun soweit fertig und der kleine Laden ist eingerichtet. Kerry und Damaris, Ismael und Doña Debora sind glücklich über die Unterstützung für ihren kleinen Laden. Jetzt fehlen nur noch die Kunden!

Allen Spendern ein herzliches Dankeschön und Vergelt’s Gott!
P. Michael Stockinger OFM Conv. - Chimbote, Perú.
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